Der vollste Mond des Jahres: Wann man den Supermond am Himmel bestaunen kann
In den nächsten Tagen ist es so weit: Der Mond kommt der Erde so nahe wie nur selten und wird als sogenannter Supermond am nächtlichen Himmel besonders groß und hell erscheinen. Wir erklären, wann genau der satte Erdtrabant zu sehen ist und warum das Himmelsspektakel auch „Bibermond“ oder „Nebelmond“ genannt wird.
Wann ist der Supermond am Himmel zu sehen?
Der Supermond wird am Mittwoch, dem 5. November 2025, zu sehen sein. Die genaue Uhrzeit für das Maximum des Vollmondes ist bereits um 14.19 Uhr nachmittags. Spätabends um 23.16 Uhr weist der Erdtrabant dann seinen geringsten Abstand zur Erde auf. Generell sollte der Supermond – so denn das Wetter mitspielt – nach Sonnenuntergang den ganzen Abend und die Nacht hindurch gut sichtbar sein.
In diesem Jahr gibt es gleich mehrere Termine für einen Supermond. Allerdings weist der Erdtrabant am kommenden Mittwoch seine geringste Distanz zur Erde in diesem Jahr auf. Ein Blick nach oben dürfte sich daher (klare Sichtbedingungen vorausgesetzt) in jedem Fall lohnen.
Die Supermonde im Jahr 2025:
- 7. Oktober: etwa 361.500 Kilometer Distanz zur Erde.
- 5. November: etwa 356.400 Kilometer Distanz zur Erde.
- 5. Dezember: etwa 357.200 Kilometer Distanz zur Erde.
© dpa/Kay Nietfeld
Wetter beim Supermond: Wie stehen die Chancen für freie Sicht?
Ob man den Supermond tatsächlich in seiner vollen Pracht bestaunen kann, hängt stark vom Wetter ab. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge soll es am Mittwoch zunächst heiter bis wolkig werden – im Nordwesten des Landes allerdings stark bewölkt und im Süden sollen sich zähe Nebelfelder bilden (Stand: Freitag, 13 Uhr).
In der Nacht zum Donnerstag prognostizieren die Meteorologen vor allem in Süddeutschland weiteren und stark verdichteten Nebel. Im Nordwesten könne es dann weiterhin bewölkt sein, vereinzelt könne auch Regen auftreten. Mäßiger Wind und teilweise auch starke Böen an den Küsten könnten zwischendurch eine freie Sicht auf den Supermond ermöglichen. Allerdings ist es jetzt noch zu früh für genauere Prognosen.
Was ist ein Supermond?
Als Supermond bezeichnet man einen Vollmond, der sich in seiner Umlaufbahn um die Erde auf dem erdnächsten Punkt (Perigäum) befindet – oder zumindest nahe daran ist. Eine weit verbreitete Annahme besagt, dass ein sogenannter Supermond im Vergleich zum „normalen“ Mond merklich größer am Nachthimmel erscheint. Tatsächlich fällt der Unterschied visuell aber nicht so deutlich aus, wie angenommen.
Der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie zufolge entspricht die Differenz zwischen dem größtmöglichen und dem kleinstmöglichen Vollmond in etwa dem Größenunterschied von einer 1-Euro-Münze zu einer 2-Euro-Münze. In der Wissenschaft wird der Ausdruck Supermond nicht als Fachbegriff verwendet, weil es keine anerkannte Definition dafür gibt.
Wie nah kommt der Mond der Erde?
Der kosmische Kuschelkurs unseres Trabanten ist nicht nur rein optischer Natur: Der Mond wird in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag tatsächlich eine geringere Distanz zur Erde haben, als es sonst der Fall ist.
Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde (VDS) sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass der Mond am Mittwoch um 23.16 Uhr nur rund 356.400 Kilometer von der Erde entfernt sein wird. Normalerweise sei der Mond mehr als 400.000 Kilometer von der Erde entfernt, so die Expertin. Allerdings sei der Unterschied zwischen dem Supermond am Mittwoch und einem normalen Vollmond für einen Großteil der Menschen nur schwer erkennbar, heißt es weiter.
Schwer vorstellbar: 356.400 Kilometer Entfernung zum Mond
Die geringste Entfernung zum Mond beträgt am Mittwoch von der Erde aus rund 356.400 Kilometer. Bei einem Äquatorumfang von etwa 40.075 Kilometern entspricht das aufgerundet neun Touren um die Erde herum, wenn man immer am Äquator entlang sausen würde.
Wer sich die Strecke immer noch nicht so recht vorstellen kann: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes („Statistisches Jahrbuch 2019“) ist Deutschland von der nördlichsten Spitze (List auf Sylt) bis zum südlichsten Zipfel (Oberstorf in Bayern) etwa 879 Kilometer lang. Um die Strecke zum Mond zurückzulegen, müsste man Deutschland der Länge nach also etwa 405 Mal durchqueren.
© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Nicolas Economou
Woher kommen die Namen „Nebelmond“ und „Bibermond“?
Die beiden Bezeichnungen „Bibermond“ und „Nebelmond“ beziehen sich nicht auf das nahende Supermond-Phänomen. Sie beschreiben sie ganz generell den Vollmond im November. In Deutschland kursieren für jeden der zwölf Vollmonde im Jahr je nach Monat unterschiedliche Bezeichnungen. Wird der Vollmond im Dezember beispielsweise „Julmond“ oder im Juni „Erdbeermond“ genannt, so wird die satte Scheibe im November auch als „Nebelmond“ bezeichnet, wie etwa das „Geo“-Magazin berichtet.
Dank der verschiedenen Vollmondnamen konnten sich Menschen auch in früheren Zeiten, in puncto Jahreszeit besser orientieren – vor allem, weil man sich damals noch nicht so stark an Kalendern und Uhrzeiten orientierte, sondern eher an den saisonalen Naturerscheinungen. Da es im November häufiger zu Nebelbildungen kommt, wird der herbstliche, oftmals im Dunst leuchtende Vollmond entsprechend „Nebelmond“ genannt.
Die Bezeichnung „Bibermond“ schwappte hingegen vom nordamerikanischen Kontinent zu uns herüber. Dem Astronomie-Smartphonedienst „Starwalk“ zufolge geht diese Vollmond-Bezeichnung auf die „indigenen Völker Nordamerikas zurück, da Biber im November besonders aktiv sind“. Eine andere Erklärung besagt, dass Jäger im November vermehrt Biberfallen aufstellten, um wärmende Felle für die nahenden kalten Wintermonate zu sammeln.
Supermond erscheint dank Illusion besonders nah
Wenn sich der Mond in unmittelbarer Nähe zum Horizont befindet, erscheint er uns größer, als wenn er hoch am Himmel steht. Diesen Effekt bezeichnet man als Mondtäuschung oder auch Mondillusion. Die optische Täuschung ist reine Kopfsache. Vergleicht man Fotos vom Mond knapp über dem Horizont mit Fotos vom höher stehenden Mond, dann wird deutlich, dass der Erdtrabant auf beiden Fotografien genau gleich groß ist.
Eine gängige Theorie begründet das Phänomen mit der fehlenden Raumtiefe: Steht der Mond am Horizont, dann können wir ihn in Relation zur Landschaft (Berge, Wälder, Gebäude) setzen. Steht der Mond hoch am Himmel, dann fehlt dem menschlichen Auge die Tiefeninformation. Er erscheint uns dann weiter weg.
Die Supermonde in den nächsten Jahren
- 2026: 24. Dezember (Heiligabend)
- 2027: 21. Januar
- 2028: 10. Februar
- 2029: 30. März
- 2030: 17. Mai und an Heiligabend
(An diesen Tagen im Jahr weist der Mond jeweils den geringsten Jahresabstand zur Erde auf.)