US-Forscher und Nobelpreisträger James Watson ist tot

Der US-Wissenschaftler James Watson, einer der Entdecker der Doppelhelixstruktur der DNA, ist tot. Er starb im Alter von 97 Jahren auf Long Island nahe New York, wie sein ehemaliges Forschungslabor, das Cold Spring Harbor Laboratory, mitteilte.

Watson hatte 1962 gemeinsam mit Francis Crick und Maurice Wilkins den Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung der Struktur von DNA erhalten. Demnach handelt es sich bei der Struktur des Erbmaterials um eine Art spiralförmig gedrehte Strickleiter, deren Sprossen aus je zwei Bausteinen bestehen.

Im April 1953 hatten Crick und Watson die Doppelhelixstruktur der DNA in einem Artikel beschrieben. Zuvor hatte Wilkins wichtige Vorarbeit geleistet. Die Entdeckung gehört zu den bedeutendsten in der Geschichte der Wissenschaft und legte unter anderem die Grundlage für die Gentechnik.

Posten wegen rassistischer Äußerungen verloren

Dem in Chicago geborenen Watson gelang die Entschlüsselung im Alter von 24 Jahren. Die Entdeckung machte ihn über Jahrzehnte hinweg zu einer wichtigen Persönlichkeit in der Welt der Wissenschaft. In den darauffolgenden Jahrzehnten verfasste er einflussreiche Lehrbücher und eine Autobiografie.

2007 sorgte Watson mit rassistischen Äußerungen für Empörung, wonach Schwarze weniger intelligent seien als Weiße. Daraufhin musste er im Alter von 80 Jahren seinen Posten beim renommierten Cold Spring Harbor Laboratory aufgeben, wo er einen großen Teil seiner Forscherlaufbahn verbracht hatte, und zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Später wiederholte er diese Äußerungen, woraufhin das Labor alle noch bestehenden Verbindungen zu dem Forscher beendete.