UN-Menschenrechtskommissar nennt COP30-Ergebnisse unzureichend

Nach der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém hat UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk die Ergebnisse als unzureichend kritisiert und rechtliche Konsequenzen in der Zukunft für möglich erklärt. Er frage sich oft, wie künftige Generationen "das Handeln unserer Staats- und Regierungschefs – und ihr fatales Nichthandeln – in der Klimakrise beurteilen werden", sagte Türk bei einem Forum für Wirtschaft und Menschenrechte in Genf. Er warf die Frage auf, ob "die unzureichende Reaktion von heute als Ökozid oder gar als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft" werden könnte.

Die zweiwöchige UN-Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém war am Samstag mit einem Beschluss ohne konkrete Vereinbarungen zum Ausstieg aus den fossilen Energien zu Ende gegangen. Insbesondere Ölstaaten wie Saudi-Arabien und auch China blockierten einen klaren Ausstiegsplan, die EU und Deutschland setzten sich dagegen bis zum Ende der Verhandlungen für einen verbindlichen Plan ein. Für Beschlüsse ist bei der UN-Klimakonferenz allerdings ein Konsens erforderlich. 

Umweltorganisationen nannten die Konferenz im Nachgang eine "herbe Enttäuschung" und eine "verpasste Chance". Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva feierte die COP30 und ihr Ergebnis dagegen als Erfolg. "Der Multilateralismus hat gesiegt", sagte er am Rande des G20-Gipfels in Südafrika. UN-Generalsekretär António Guterres lobte die Einigung in Zeiten geopolitischer Spaltungen. Die Konferenz habe allerdings "nicht alles erreicht, was notwendig ist".