Brände verwüsten Hyrkanische Wälder im Iran
Im Norden des Iran brennen die Hyrkanischen Wälder. Zahlreiche Feuerwehrleute seien in der Provinz Golestan im Einsatz gegen die Brände, die bereits seit zwei Wochen in den Wäldern wüten, berichtet der Sender SNN unter Berufung auf den Gouverneur der Region. Ob die Brände inzwischen unter Kontrolle sind, ist noch unklar.
"Die Iraner verlieren ein Naturerbe, das älter ist als die persische Zivilisation", schrieb der UN-Experte Kaveh Madani auf X. Die Wälder stehen unter dem Schutz der Unesco. Neben Feuerwehrleuten sind auch Mitarbeiter der Forstämter, paramilitärische Einheiten und Freiwillige im Einsatz.
Erst am Wochenende hatte der Iran um internationale Hilfe bei der Rettung der Wälder gebeten. Der Vizepräsident für Exekutivangelegenheiten, Mohammed Dschafar Ghaempanah, hatte angesichts der Probleme, das Feuer unter Kontrolle zu bringen, "dringend Hilfe von befreundeten Staaten" angefordert. Die Türkei soll bereits zwei Löschflugzeuge und einen Hubschrauber entsandt haben. Das vom Brand betroffene Waldgebiet erstreckt sich über mehr als 850 Kilometer entlang des Kaspischen Meeres bis nach Aserbaidschan.
Der Iran leidet unter einer sich seit Monaten anbahnenden Wasserkrise wegen Trockenheit, auch Extremwetterereignisse mehren sich. Irans Präsident Massud Peseschkian hatte deshalb bereits gewarnt, den Regierungssitz in der Hauptstadt Teheran verlegen zu müssen.
Die hügeligen, dichten Hyrkanischen Wälder gehören seit 2019 zum Unesco-Welterbe. Sie ziehen sich entlang der Südküste des Kaspischen Meeres von Aserbaidschan bis in den Norden Irans. Sie gehören nach Angaben der Unesco mit bis zu 50 Millionen Jahren zu den ältesten Laubwäldern der Nordhalbkugel und sind Lebensraum für viele seltene und bedrohte Arten, darunter auch Leoparden, Wölfe und Braunbären.