Deutsche Unternehmen investieren laut KfW weniger in Klimaschutz
Im vergangenen Jahr haben deutsche Unternehmen ihre Investitionen in den Klimaschutz deutlich zurückgefahren. Wie aus einer Analyse von KfW Research hervorgeht, senkten vor allem die Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro ihre Ausgaben für erneuerbare Energien, Dämmungen oder Wärmepumpen.
In dieser Unternehmensklasse errechnete die KfW einen Rückgang der relevanten Investitionen um 18,5 Prozent auf 42 Milliarden Euro. Auch bei den mittelständischen Unternehmen sind die Gesamtinvestitionen demnach stark zurückgegangen – wenn auch auf einem niedrigeren Niveau. Die durchschnittliche Investitionssumme sank hier pro Unternehmen von 146.000 Euro im Jahr 2023 auf 91.000 Euro im vergangenen Jahr.
Jedoch stieg im mittelständischen Bereich die Zahl der aktiven Investoren. Nach Angaben der KfW investierten 15 Prozent aller Betriebe in dieser Unternehmensklasse in den Klimaschutz und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr.
Gesamtinvestitionen sind um fünf Milliarden Euro zurückgegangen
Der KfW zufolge ist das Investitionsvolumen sämtlicher deutscher Unternehmen im Bereich Klimaschutz innerhalb eines Jahres um fünf Milliarden oder 5,5 Prozent auf 80 Milliarden Euro zurückgegangen.
Nach Einschätzung des KfW-Chefvolkswirts Dirk Schumacher sind dabei vor allem bei den Großunternehmen die finanziellen Spielräume reduziert. "Die schwierige weltwirtschaftliche Entwicklung und steigender internationaler Wettbewerbsdruck belasten viele Großunternehmen", sagte er. Andere Themen hätten Vorrang, zumal die Kunden Beiträge zum Klimaschutz weniger stark einforderten.
Um die Klimaziele zu erreichen, seien aber deutlich höhere Investitionen erforderlich, sagte der KfW-Chefvolkswirt weiter. "Die Unternehmen brauchen für ihre Klimaschutzinvestitionen einen verlässlichen Rahmen. Auch sehen sie lange Planungs- und Genehmigungsverfahren als ein großes Hindernis für ihre Aktivitäten", sagte Schumacher.