SPD und Grüne fordern Rauchverbot an öffentlichen Orten

Gesundheitspolitiker von SPD und Grünen haben sich für ein Rauchverbot nach dem Vorbild Frankreichs an öffentlichen Orten ausgesprochen. Dort war kürzlich ein ab Juli geltendes Rauchverbot zum Schutz von Kindern angekündigt worden, das an Orten wie Parks, Sportanlagen, Bushaltestellen und vor Schulen gelten soll. Auch in Deutschland sollten solche Orte rauchfrei werden, forderte der gesundheitspolitische Sprecher der Grünenbundestagsfraktion, Janosch Dahmen, in der Rheinischen Post.

Tabakprävention dürfe kein Tabu sein, wenn Gesundheit und Jugendschutz ernst gemeint seien, sagte Dahmen. So setze Frankreich auch auf deutlich höhere Tabaksteuern, Verkaufsverbote außerhalb lizenzierter Fachläden sowie ein umfassendes Werbe- und Sponsoringverbot. Entsprechende Maßnahmen seien auch in Deutschland nötig, "auch angesichts der jährlich über 30 Milliarden Euro, die unsere Krankenkassen für die Behandlung rauchbedingter Erkrankungen aufbringen müssen", sagte der Grünenpolitiker.

Ähnlich argumentieren auch die Sozialdemokraten im Bundestag. "Das neu eingeführte Rauchverbot in Frankreich im öffentlichen Raum ist ein mutiger Schritt, setzt ein klares Zeichen für den Gesundheits- und Kinderschutz und sollte auch in Deutschland als Vorbild dienen", sagte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Schmidt. Insbesondere Kinder seien den gesundheitsschädlichen Folgen des Passivrauchens schutzlos ausgeliefert. "Ob auf Spielplätzen, in Parks oder an Bushaltestellen: Kinder atmen die gleiche Luft wie Erwachsene, doch ihre Körper sind deutlich empfindlicher", sagte die SPD-Gesundheitsexpertin.

Maßnahmen gegen Tabakkonsum auch in Großbritannien

Das angekündigte Verbot ist in Frankreich Teil einer Kampagne gegen den Tabakkonsum. Gesundheitsministerin Catherine Vautrin hatte zur Begründung der strengeren Regeln gesagt: Die Freiheit zu rauchen ende dort, "wo das Recht der Kinder auf saubere Luft beginnt".

In Großbritannien wurden bereits 2024 strenge Maßnahmen gegen das Rauchen beschlossen. Die Regierung kündigte ein Rauchverbot vor Schulen, Krankenhäusern und Spielplätzen an. Zudem wurde ein Gesetz eingeführt, das allen Menschen, die 2009 oder später geboren wurden, den Kauf von Zigaretten dauerhaft verbietet.

Jährlich am 31. Mai ist der Weltnichtrauchertag. Er wurde bereits 1987 von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen. In Deutschland klären zu diesem Datum unter anderem das Aktionsbündnis Nichtrauchen sowie die Deutsche Krebshilfe über die Gefahren von Tabak- und Nikotinkonsum auf.