US-Gesundheitsminister Kennedy besetzt Impfkommission neu

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat die Impfkommission der Gesundheitsbehörde Center for Disease Control (CDC) neu besetzt. Vorausgegangen war dem die Entlassung sämtlicher Mitglieder Anfang der Woche. Am Mittwoch gab Kennedy die Ernennung von acht neuen Mitgliedern des Advisory Committee on Immunization Practices (Acip) bekannt. Es handele sich um "hochqualifizierte Wissenschaftler, führende Experten für öffentliche Gesundheit und einige der renommiertesten Ärzte Amerikas", sagte der Minister. Zuvor hatte er versprochen, er werde "großartige Leute in das Gremium holen – keine Impfgegner".

Zu den neuen Kommissionsmitgliedern zählt der Biochemiker Robert Malone, der mit Forschungen in den Achtzigerjahren zur späteren Entwicklung von mRNA-Impfstoffen beigetragen hatte. Während der Corona-Pandemie verbreitete Malone jedoch Falschinformationen über Impfungen.

Kennedy hatte am Montag alle 17 bisherigen Mitglieder der Impfkommission entlassen und ihnen Interessenkonflikte durch finanzielle Verbindungen zu Pharmaunternehmen vorgeworfen. Der Schritt sei unerlässlich, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen, sagte der Gesundheitsminister. Dies habe "Vorrang vor irgendeiner Pro- oder Anti-Impfstoff-Agenda", sagte Kennedy, der in der Vergangenheit wiederholt mit Falschinformationen über Impfstoffe aufgefallen war.

Gesundheitsminister verbreitete Verschwörungserzählungen

Trumps Entscheidung für Kennedy als Gesundheitsminister war sehr umstritten und wurde aus Wissenschaft und Politik kritisiert. Kennedy war früher ein angesehener Anwalt für Umweltrecht, bevor er zunehmend mit unwissenschaftlichen Behauptungen sowie mit Verschwörungserzählungen für Aufmerksamkeit sorgte – insbesondere im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie. 2020 trat Kennedy als Redner auf einer Demonstration der als Querdenker bekannt gewordenen Protestbewegung in Berlin auf.

In der Vergangenheit stellte er wiederholt die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen infrage und vertrat wiederholt die widerlegte Theorie, Impfungen in der Kindheit führten zu Autismus. Während seiner Bestätigungsanhörung als Minister vor dem Senat wehrte sich Kennedy gegen seinen Ruf als Impfskeptiker und sagte, er sei nicht "gegen Impfungen". Später kündigte er jedoch entgegen vorheriger Versprechen an, das US-Impfschema für Kinderimpfungen untersuchen lassen zu wollen.

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