Robert F. Kennedy Jr. entlässt Gremium von Impfexperten
In den USA hat Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. alle Mitglieder eines Impfgremiums der US-Seuchenbehörde CDC entlassen und setzt den Ausschuss nun neu zusammen. Dies teilte das US-Gesundheitsministerium am Montag mit. "Die Öffentlichkeit muss wissen, dass die Empfehlungen unserer Gesundheitsbehörden auf unvoreingenommener Wissenschaft beruhen, die in einem transparenten Verfahren bewertet wird und nicht in Interessenkonflikte gerät", teilte Kennedy mit. Der Minister habe alle 17 Mitglieder des beratenden Ausschusses für Impfpraktiken (ACIP) abberufen und sei bereits dabei, neue Mitglieder als Ersatz zu suchen, teilte das Ministerium weiter mit.
Kennedy behauptet, das Gremium sei voller Konflikte und habe noch nie einen Impfstoff abgelehnt. Das Gremium berät die CDC darüber, welche Personengruppen am meisten von einem bereits zugelassenen Impfstoff profitieren würden und wann sie ihn erhalten sollten.
Die Entscheidung des Gesundheitsministeriums stößt auf Kritik: "Das ist eine Tragödie", sagte der ehemalige FDA-Chefwissenschaftler Jesse Goodman zu den Entlassungen. "Dies ist eine hochprofessionelle Gruppe von Wissenschaftlern, Ärzten und anderen Spezialisten. Das ist die Art von politischer Einmischung, die das Vertrauen eher schwächt als stärkt."
Kennedy, der seit vielen Jahren die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen infrage stellt und Behauptungen aufstellt, die im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen, behauptet, dass die meisten Gremiumsmitglieder von Arzneimittelherstellern finanziert würden. Die ACIP-Mitglieder sind jedoch verpflichtet, alle potenziellen oder vermeintlichen Interessenkonflikte sowie alle relevanten Geschäftsinteressen, Führungspositionen oder sonstigen Verbindungen zu Organisationen offenzulegen.