China will seine Emissionen von Treibhausgas deutlich reduzieren

China will seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2035 deutlich verringern. Die Netto-Treibhausgasemissionen sollten in der gesamten chinesischen Wirtschaft "um sieben bis zehn Prozent gegenüber dem Höchststand reduziert werden", teilte Präsident Xi Jinping mit.  Wann genau der Höchststand erreicht sei, sei noch unklar, dies könne aber in diesem Jahr der Fall sein. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt werde endlich die Emissionen der Treibhausgase senken, die zu Erderwärmung und extremem Wetter beitragen, sagte Xi bei einem Klimagipfel der UN. Ohne die USA zu nennen, kritisierte er Länder, die sich gegen den globalen Übergang zu sauberer Energie stemmten.

Die deutsche Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch sprach von einem "einen qualitativen Wendepunkt" in Chinas Klimapolitik. Es ist das erste Mal, dass China ein kurz- oder mittelfristiges klimapolitisches Ziel veröffentlichte. Bislang hatte das Land lediglich angekündigt, bis 2060 klimaneutral werden zu wollen und vor 2030 den Höchststand bei den Treibhausgasemissionen hinter sich zu lassen. Dieses Ziel scheint für die Volksrepublik wegen des Aufschwungs der Solarenergie und der Elektromobilität noch im Jahr 2025 erreichbar. Zudem kündigte Xi an, dass China seine Wind- und Solarenergienutzung im Vergleich zu 2020 auf das Sechsfache erhöhen werde. 

Xi und der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kritisierten bei dem Gipfel US-Präsident Donald Trump, der erneuerbare Energie und das Konzept des Klimawandels zuletzt öffentlich attackiert hatte. "Während ein Land dagegen handelt, sollte sich die internationale Gemeinschaft weiter auf die richtige Richtung konzentrieren", sagte Xi. Keiner sei vor den Auswirkungen des Klimawandels sicher, sagte Lula. "Mauern an Grenzen werden Dürren oder Stürme nicht stoppen. Die Natur beugt sich nicht Bomben oder Kriegsschiffen. Kein Land steht über einem anderen. Wir alle könnten verlieren, weil das Leugnen tatsächlich gewinnen könnte", teilte er weiter mit.

Guterres lobt Indien und China

UN-Generalsekretär António Guterres lobte China und auch Indien für ihre Entwicklungen im Kampf gegen die Klimakrise. Beide hätten einige ihrer selbst gesetzten Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich früher erreicht als geplant, sagte er. Und: Im vergangenen Jahr sei weltweit doppelt so viel in saubere Energie investiert worden wie in Öl, Gas und Kohle – trotz enormer Subventionen für diese fossilen Brennstoffe, die die Märkte verzerrten, teilte Guterres mit. Er hatte angesichts der bevorstehenden Klimaverhandlungen COP30 in Brasilien im November den Sondergipfel während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung einberufen.