Deutschlands Engagement in den UN

Ob als weltweit zweitgrößter Beitragszahler, Heimat zahlreicher UN-Institutionen oder mit Beteiligungen an UN-Friedensmissionen – das Engagement in den Vereinten Nationen ist zentraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Seit dem Beitritt im September 1973 übernahm die Bundesrepublik Deutschland Jahr für Jahr mehr Verantwortung.
Deutschland in den Vereinten Nationen
Am 18. September 1973 traten die Bundesrepublik Deutschland und die damalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) den Vereinten Nationen bei, vorher war eine Mitgliedschaft nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst undenkbar gewesen. Heute gehört Deutschland weltweit nicht nur zu den größten Unterstützern der UN, sondern setzt sich auch für ihre Stärkung ein. überzeugt davon, dass sich globale Fragen auch nur global lösen lassen. Die regelbasierte internationale Ordnung mit der Charta der Vereinten Nationen und dem Völkerrecht als Fundament ist hierfür unverzichtbar. Deshalb kandidiert Deutschland auch erneut für einen nicht-ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat für 2027 bis 2028.
Die deutsche Unterstützung der Vereinten Nationen spiegelt sich unter anderem in den finanziellen Beiträgen wider. Seit Jahren ist Deutschland der zweitgrößte Beitragszahler zum gesamten UN-System. Die Bundesrepublik ist auch zweitgrößter bilateraler Geber humanitärer Hilfe, im Jahr 2024 belief sich die bereitgestellte Hilfe auf 2,25 Milliarden Euro. Für den regulären UN-Haushalt steht Deutschland an vierter Stelle der Beitragszahler.
Verlässlicher Partner bei Peacekeeping-Missionen
Seit Jahren beteiligt sich Deutschland auch mit militärischen, polizeilichen und zivilen Kräften an Friedensmissionen der Vereinten Nationen. Deutschland ist der viertgrößte Pflichtbeitragszahler der UN-Friedensmissionen nach den USA, China und Japan. Die Bundeswehr entsendet aktuell (Mitte 2025) rund 300 Soldatinnen und Soldaten in die UN- Einsätze MINURSO in Westsahara, UNMISS in Südsudan und UNIFIL in Libanon. Die UN-Mission UNIFIL wird unter anderem durch ein deutsches Schiff der Maritime Task Force unterstützt. Deutschland hat zudem Soldatinnen und Soldaten aus über 100 Ländern auf ihren Einsatz für die UN vorbereitet, etwa durch Lehrgänge im UN-Ausbildungszentrum in Hammelburg, in der Führungsakademie und in Mobilen Trainingsteams der Bundeswehr.

Mehr als 30 UN-Einrichtungen in Deutschland
Deutschland beteiligt sich nicht nur an zahlreichen Missionen, sondern ist auch Heimat für mehr als 30 UN-Institutionen mit rund 1.000 Beschäftigten. Der wichtigste Standort ist Bonn, die frühere Hauptstadt der Bundesrepublik vor der deutschen Wiedervereinigung. Auf dem dortigen UN-Campus sind mehr als 20 Einrichtungen angesiedelt.
Deutschland als Mitglied im UN-Sicherheitsrat
Ein zentrales Gremium der Vereinten Nationen ist der UN-Sicherheitsrat, dem fünf ständige und zehn nicht-ständige Mitglieder angehören. Deutschland übernahm dort bislang sechs Mal als nicht-ständiges Mitglied Verantwortung, zuletzt von 2019 bis 2020. Die Bundesrepublik kandidiert erneut für einen Sitz in den Jahren 2027 und 2028. Zudem setzt sich die Bundesregierung für eine Reform des Sicherheitsrats ein, um unter anderem eine angemessene Repräsentanz afrikanischer Staaten und zentraler Beitragszahler zu erreichen.