Für Trump wäre Verweigerung des Nobelpreises eine "Beleidigung"
Zehn Tage vor Bekanntgabe des diesjährigen Friedensnobelpreisträgers hat US-Präsident Donald Trump erneut die Auszeichnung für sich beansprucht. Alles andere wäre "eine Beleidigung" für die Vereinigten Staaten, sagte Trump am Dienstag vor US-Militärvertretern auf dem Stützpunkt Quantico südlich von Washington, D. C. Dabei wolle er den Preis nicht in erster Linie für sich selbst, sondern für die USA, sagte Trump.
Wenn er gefragt werde, ob er für seine Verdienste den Nobelpreis erhalten werde, antworte Trump jedoch nach eigener Aussage immer "absolut nicht". Man werde ihn "irgendeinem Typen geben, der verdammt noch mal nichts gemacht hat", kritisierte der US-Präsident. Und weiter: Womöglich gehe der Preis in diesem Jahr an einen Schriftsteller, der "ein Buch über die Denkweise von Donald Trump geschrieben hat und was nötig war, um die Kriege zu beenden".
Trump hatte bereits häufiger von vermeintlichen außenpolitischen Erfolgen gesprochen
Trump behauptet immer wieder, innerhalb von sieben Monaten im Amt des Präsidenten sieben Kriege beendet zu haben. Er nennt dabei unter anderem die Konflikte zwischen Indien und Pakistan, Ägypten und Äthiopien sowie zwischen Serbien und dem Kosovo, zwischen Kambodscha und Thailand oder Israel und dem Iran. Anzeichen dafür, dass Trump in diesen Regionen tatsächlich nennenswert zur Friedensfindung beigetragen hätte, gibt es nicht.
Bisher ist es dem Republikaner, trotz wiederholter Versprechen im Wahlkampf, auch nicht gelungen, Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine und Israels Krieg im Gazastreifen zu beenden.
Netanjahu schlug Trump für Nobelpreis vor
Tatsächlich war Trump aber in den vergangenen Jahren mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Nicht zuletzt der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu, gegen den der Internationale Strafgerichtshof einen Haftbefehl wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in Israels Krieg in Gaza erlassen hat, hatte den US-Präsidenten beim Nobelpreiskomitee in Oslo vorgeschlagen. Er begründete dies mit Trumps Bemühungen um ein Ende des Gazakriegs.