US-Wirtschaft schrumpft überraschend um 0,3 Prozent
In den USA ist die Wirtschaft in den ersten drei Monaten des Jahres überraschend geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt sei im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 0,3 Prozent gesunken, teilte das US-Handelsministerium in einer ersten Schätzung mit. Ökonomen hatten hingegen mit einem Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres ist das Bruttoinlandsprodukt um 2,4 Prozent gestiegen.
Zuvor hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump mit ihrer unberechenbaren Zollpolitik für große Unsicherheit gesorgt. Experten waren davon ausgegangen, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zollpolitik jedoch erst in den kommenden Wochen und Monaten deutlich bemerkbar machen werden.
In den sozialen Medien schrieb Trump dagegen, der Abschwung der US-Wirtschaft habe nichts mit den von ihm erhobenen Zöllen zu tun. Stattdessen sagte er einen wirtschaftlichen Aufschwung in den USA voraus. "Wenn der Boom beginnt, wird er beispiellos sein. HABT GEDULD!!!", schrieb der US-Präsident auf Truth Social.
Internationaler Währungsfonds korrigiert Prognosen nach unten
Der Internationale Währungsfonds (IWF) kommt zu einer anderen Einschätzung. Demnach wird sich der von den USA angezettelte Zollstreit für das Land nicht auszahlen. Erst kürzlich hat der IWF seine Prognosen drastisch nach unten korrigiert. Demnach dürfte die US-Wirtschaft 2025 zwar noch um 1,8 Prozent und 2026 um 1,7 Prozent zulegen, allerdings liegt die geschätzte Wachstumsrate damit 0,9 beziehungsweise 0,4 Prozentpunkte unter der IWF-Prognose vom Januar, als Donald Trump erneut ins Weiße Haus einzog.
"Das von Trump ausgerufene goldene Zeitalter beginnt
mit einem klaren Fehlstart. Für die Vollbremsung des Wirtschaftswachstums
muss Trump sich den Schuh anziehen", sagte Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Der Zickzack-Kurs der US-Regierung sorge weiterhin für hohe Unsicherheit.
"Bei Investitions- und Konsumentscheidungen wird vorerst Zurückhaltung angesagt
bleiben. Wegen der sichtbarer werdenden zollbedingten Belastungen steuert die US-Wirtschaft auf eine
Sommerflaute zu."
Auch die US-Notenbank Fed hat angekündigt, die Auswirkungen der Zollpolitik des US-Präsidenten auf die Wirtschaft zu beobachten und bei ihrer Geldpolitik zu berücksichtigen. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell haben zuletzt ihren Leitzins bei 4,25 bis 4,50 Prozent belassen, gleichzeitig angekündigt, notfalls zu handeln.