Deutsche Unternehmen überraschen mit kräftiger Produktionssteigerung

Die deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im März so kräftig gesteigert wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Auch die deutschen Exporteure haben erneut bessere Geschäfte gemacht – insbesondere mit den USA. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen drei Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Ein stärkeres Wachstum gab es zuletzt im Oktober 2021. 

Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet, nachdem der Ausstoß im Februar noch um 1,3 Prozent gesunken war. Im März wurden Waren im Wert von insgesamt 133,2 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. Das waren 1,1 Prozent mehr als im Vormonat und 2,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

"Der kräftige Anstieg der Industrieproduktion zum Ende des ersten Quartals dürfte auch auf Vorzieheffekte im Zusammenhang mit den zollpolitischen Ankündigungen der US-Administration zurückzuführen sein", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium. In die USA gingen im März abermals die meisten deutschen Exporte: Waren im Wert von 14,6 Milliarden Euro, kalender- und saisonbereinigt 2,4 Prozent mehr als im Februar. 

Diese Entwicklung könnte sich angesichts der vorübergehenden Aussetzung der Zollerhöhungen im Frühjahr fortsetzen. "Die Unsicherheit über den weiteren handelspolitischen Kurs der USA drückt sich jedoch in deutlich gedämpften Geschäfts- und Exporterwartungen aus", erklärte das Ministerium. Daher könne es im weiteren Jahresverlauf auch wieder zu einer Abschwächung der Industriekonjunktur kommen.